Holipulver Shooting

Die Idee

Die Idee für ein Holipulver Shooting geisterte schon ewig in meinem Kopf herum. Ich kann leider nicht mehr sagen, was mich da endgültig inspiriert hat. Aber ich wollte keine einfachen Bilder von einem Holifestival haben, sondern ich wollte buntes Mehl um Menschen einzeln herumfliegen sehen. Es sollte für diese Menschen das ganz besondere und einzigartige Foto sein.

Kleiner Kreis

Wie in meinem letzten Artikel beschrieben, hatten wir an einem Samstag das Mehlschooting und da wir da ein wirklich sehr passendes Setup fertig ausfgebaut hatten und am Sonntag noch etwas Zeit war, bevor wir abbauen mussten, beschlossen wir in einem sehr kleinen Kreis mit nur 3 Personen diese Idee umzusetzten. Alles was wir dafür brauchten war Holipulver und ein gutes Lichtsetup.

May-Britt in einer großen, blauen Holi-Wolke

Wie wir das gemacht haben:

Das Pulver haben wir nicht, wie das Mehl, durch die Gegend geworfen, sondern in kleinen Mengen auf die Hände gegeben und durch die Gegend gepustet. Das hat die ersten paar Male nicht so perfekt geklappt, aber wie bei allen Sachen, haben wir auch da sehr, sehr schnell den Dreh raus gehabt. Ab da liefen die Bilder im Prinzip von alleine. Später haben wir die Hände voll gemacht und geklatscht, das hat auch richtig toll ausgesehen. Je voller die Hände waren, desto größer waren am Ende die Staubwolken. Das war schon richtig cool.

Fazit

Das Holipulver Shooting hat fast noch mehr Spaß gemacht als das Mehlshooting, weil wir mit unterschiedlichen Farben experimentieren konnten und wesentlich weniger Pulver benötigt haben. Dennoch war die Sauerei am Ende wesentlich größer als beim Mehlshooting. Wer als die Möglichkeit dazu hat sollte sie nutzen. Übrigens ließ sich das Pulver rückstandslos aus allen Klamotten entfernen, jedenfalls bei uns.

Kirsche spezial

Danke schön

Ein riesengroßes Danke schön muss ich an Kirsche und May-Britt geben, denn die beiden haben die komplett eingestaubte Halle nach dem Shooting alleine ohne mich sauber gemacht, weil ich noch einen Termin hatte. THANK YOU, SWEETIES!

Kirsche und May-Britt am Ende des Shootings ❤

Mehlshooting

Kirsche und May-Britt beim Mehlshooting

Ein Mehlshooting ist erstmal nicht das, was jedem als erstes in den Kopf kommt, wenn er ein Shooting veranstalten möchte. Ich hatte, als mir die „Idee“ kam, schon einige Shootings gemacht und war kribbelig Neues auszuprobieren. Weg von der Idee für Kunden Shootings anzubieten, verfolge ich diesen Ansatz heute übrigens immer noch. Immer auf der Suche nach neuen Ideen lief mir ein YouTube Video von Stefan Wiesner über den Weg, der mit einer Sportlerin ebenfalls ein Mehlshooting gemacht hatte. Die Bilder waren einfach beeindruckend. In meinem Kopf stellte sich sofort ein „Ich-will-auch“ Effekt ein.

Die Location

Eine Weile lang sammelte ich (und das mache ich übrigens vor wirklich jedem einzelnen Shooting) Bilder auf Facebook, Instagram und Pinterest. An jedem Bild hatte ich etwas auszusetzen, und wenn es nur der Punkt war, dass es nicht mein Bild war. Also wollte ich nun Nägel mit Köpfen machen und fragte per WhatsApp Status, ob jemand eine Halle zur Verfügung hätte, die wir einstauben könnten. So richtig geglaubt habe ich das nicht, aber tatsächlich meldete sich meine liebe Freundin Kirsche, dass sie eine Idee hätte, wo das möglich wäre. Sie müsse nur mal fragen. Und gesagt getan, kurze Zeit später bekam ich ein Video von der Location. Eine Werkstatt, die uns zur Verfügung stehen würde, solange wir alles sauber hinterlassen. – Perfekt!

Mehlstaubexplosionen

Ich begann mich ausführlicher und immer intensiver mit dem Thema auseinander zu setzen und stieß dabei auch auf kleiner Stolpersteine. Zum Beispiel ist Mehlstaub ab einer bestimmten Menge in der Luft explosiv. Ich habe mich tatsächlich überhaupt nicht mit der Menge und wie man sie bestimmt auseinandergesetzt, sondern direkt mich für umfängliche Schutzmaßnahmen entschieden. Hier habe ich also schon begonnen eine Materialliste aufzustellen. Zu den Schutzmaßnahmen zählte übrigens auch, dass keine Raucher in die Scheune durfte und dass alle elektrischen Geräte und Steckdosen so gut wie möglich Luftdicht in Malerfolie und Klebeband gehüllt wurden. Unser Ziel war es die Gefahr eines Funkens in der Nähe des Mehls auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Es ist auch tatsächlich nichts passiert, so viel kann ich schon verraten.

Lisas Haare waren voller Mehl

Einkaufsliste:

–          Viel Malerfolie

–          15 kg Mehl oder mehr

–          14 Beutel Holipulver

–          Schwarze Bodys

Währenddessen habe ich mich schon damit auseinandergesetzt, wie viele Leute wir eigentlich für das Shooting benötigen. Denn Fotos schießen und Mehl werfen ist nicht möglich. Beim durchzählen kam ich auf: 1 Fotografen, 1 Model, 2 Mehlwerfer und noch 1 Person für alles andere, als insgesamt 5 Personen. Diese 5 Personen waren auch schnell gefunden. Wir waren übrigens eine reine Mädelstruppe. Ich würde so ein Shooting auch gerne noch einmal mit Männern machen. Wir sprachen die Zielfotos und entwickelten auch einige eigene Ideen.

Staubschutz

Und dann kam endlich der Tag, als es losging. Nach der Arbeit fuhr ich direkt mit einem vollgestopften Kofferraum nach Husum. Dort angekommen regnete es in Ströhmen. Ich fuhr mein Auto zur hälfte in die geöffnete Scheune. Wir holten was wir brauchten aus dem Auto und fegten die Scheune einmal ordentlich aus. Sie war noch größer als ich mir das vorgestellt hatte. Mit der Malerfolie hängten wir uns einen Bereich ab, damit wollten wir vermeiden, dass alles einstaubt. Das ging in Teamarbeit auch relativ schnell. Eine großzügig überlappende Folie ließen wir offen, damit wir unseren „OP-Saal“ ohne Probleme betreten und verlassen konnten. Wir bauten das Hintergrundsystem auf und legten den Boden mit einer Decke aus. Zusätzlich wurden noch zwei Blitze mit Highspeedfunktion aufgebaut, die wir so gut wie möglich luftdicht mit einer Malerfolie einhüllten. Ich habe Blitze, die sich selbst durch eine Lüftung kühlen, das haben wir natürlich ausgespart, damit nichts überhitzen kann. Dann war der Tag an seinem Ende angekommen.

Kirsche schwebt auf Wolken

Das Shooting

Am nächsten Tag standen wir zeitig auf, frühstückten gut und fuhren wieder zur Scheune. Die ersten paar Male, die wir das Mehl warfen waren irgendwie kläglich. Nach kürzester Zeit hatten wir aber raus, wie das Mehl am besten fliegt, welche Bewegungen man machen musste. Nun war die einzige Aufgabe, die ich hatte, dafür zu sorgen, dass das alles zusammen auf dem Bild auch gut aussieht. Wir hatten eine Menge Spaß und merkten gar nicht wie die Zeit verging. Irgendwann bestellten wir Mittagessen und shooteten noch eine Weile weiter. Nach dem Essen tauschten wir alle Modelle durch. Jeder durfte werfen, wurde beworfen oder sprang mit jeder Menge Mehl in Haaren und Händen wild durch die Gegend. Immer wieder schauten wir auf die Zielfotos und überlegten, wie wir das Mehl fliegen lassen müssten. Und schließlich kamen auch eine Menge Bilder dabei rum. Bis in den späten Abend shooteten wir. Bis mir endgültig schwindelig war und ich Mühe hatte mich auf den Beinen zu halten. Ich merkte erst am nächsten Tag wie anstrengend das Shooting für mich war.

Fazit

Wir hatten alle eine Menge Spaß. Ich bin mit den Bildern auch jetzt noch sehr zufrieden. Ich hatte vor dem Shooting nie mit Blitzen oder einem Setup gearbeitet und dafür sind einige wirklich unglaublich gute Bilder zustande gekommen. Würde ich so ein Shooting noch einmal machen, würde ich wahrscheinlich weniger Menschen mitnehmen. Es stellte sich heraus, dass das Shooting mit 4 Personen auf jeden Fall easy zu bewältigen ist. Wir waren zeitweise zu 8 Personen. Das war einfach zu viel. Insgesamt bin ich super stolz auf die Truppe und mich. Wir haben wirklich einzigartiges geschaffen.

Mitten im Sprung sauber erwischt, Kirsche hüpft